Auktion 116, Los 480
Altdeutsche Münzen und Medaillen
Eichstätt, Bistum, Marquard II. Schenk von Castell 1637-1685
Einseitige ovale Zinngussmedaille 1636. Brustbild halbrechts / Vierfach behelmtes vierfeldiges Wappen mit Mittelschild. Cahn Seite 35 Abb G. 40,5 x 35,5 mm.
Der Vorgänger Johann Christoph wandte sich 1635 an den Papst und bat, Marquard Schenk von Castell zum Coadjutor mit Nachfolgerecht zu bestellen, was am 21. Oktober 1636 dann auch erfolgte. Die drei bekannten Medaillen (Cahn Seite 34/35 Abb. F und G und das Exemplar der Auktion Sonntag 21, Nr. 751) scheinen zu diesem Anlass gefertigt worden zu sein. Nachdem der Vorgänger sich völlig zurückgezogen hatte, führte Bischof Marquard praktisch alle Regierungsgeschäfte und wurde nach dem Tod Johann Christophs am 8. Dezember 1637 als Bischof bestätigt und am 10. Januar konsekriert. Während des dreißigjährigen Kriegs waren die Stadt, die Willibaldsburg und große Teile der Umgebung verwüstet worden. Der Wiederaufbau nahm über 20 Jahre in Anspruch. Politisch war Marquard als kaiserlicher Prinzipalkommissär am Reichstag zu Regensburg und bei der Aufstellung des Reichsheeres zur Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung eine wichtige Persönlichkeit.
Vorzüglich - gussfrisch