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$Abbildung zu Los 1043$
 Silbermedaille

 Auktion 117, Los 1043 

Altdeutschland

Sachsen-Albertinische Linie, Friedrich August I. 1694-1733

Silbermedaille 1700, von Kittel. Auf die zum ersten Mal blühende Aloe im Botanischen Garten in Leipzig. Pflanze mit Gärtnername des Elias Pein / Stadtansicht. Slg. Merseburger 2542, Dassdorf 1098, Gebauer 1700.1, Slg. Brettauer 5207, Betts 103. 39,0 mm, 15,15 g.

Die Amerikanische Agave wurde schon früh aus der Neuen Welt nach Europa gebracht. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Aloen (rosettig angeordnete, sukkulente Blätter) beschrieb sie Carolus Clusius als Aloe americana (Clusius 1576). Bekannt machte die so genannte Aloe americana eine großformatige und prächtige Abbildung im Hortus Eystettensis von 1613 (Besler 1613 ). Erst Carl v. Linné prägte den Namen Agave americana (v. Linné 1753 ). Aloen und Agaven gehören nach moderner Auffassung beide zu der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) und werden neuerdings wieder einer Familie zugeordnet. Aloen und Agaven werden zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae) gezählt. Die bei uns nicht winterharten Amerikanischen Agaven wurden nördlich der Alpen zunächst nur in herrschaftlichen Gärten kultiviert, wo sie im Kübel gehalten wurden und den Winter in einem geheizten Raum, z. B. in einer Orangerie, verbrachten. Wenn derartige Agaven nach mehreren Jahrzehnten endlich zur Blüte kamen, war das ein ganz besonderes Ereignis, das ausführlich dokumentiert und auf verschiedene Art und Weise dargestellt wurde. Die Amerikanische Agave wurde schon früh aus der Neuen Welt nach Europa gebracht. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Aloen (rosettig angeordnete, sukkulente Blätter) beschrieb sie Carolus Clusius als Aloe americana (Clusius 1576). Bekannt machte die so genannte Aloe americana eine großformatige und prächtige Abbildung im Hortus Eystettensis von 1613 (Besler 1613 ). Erst Carl v. Linné prägte den Namen Agave americana (v. Linné 1753). Die bei uns nicht winterharten Amerikanischen Agaven wurden nördlich der Alpen zunächst nur in herrschaftlichen Gärten kultiviert, wo sie im Kübel gehalten wurden und denWinter in einem geheizten Raum, z. B. in einer Orangerie, verbrachten. Wenn derartige Agaven nach mehreren Jahrzehnten endlich zur Blüte kamen, war das ein ganz besonderes Ereignis, das ausführlich dokumentiert und aufverschiedene Art und Weise dargestellt wurde. Den frühesten Auftrag für eine Medaille auf die im Jahr 1700 erschienene Blüte einer Agave erteilte der Leipziger Kaufmann Caspar Bose (1672-173 0) dem Medailleur Georg Wilhelm Kittel. Sein so genannter Großbosischer Garten war besonders im 18. Jahrhundert weit über die Grenzen Leipzigs hinaus bekannt. Auf der Vorderseite der Medaille ist eine Agave in einem Blumenkübel dargestellt. Die lateinische Inschrift besagt: Der Bosische Garten in Leipzig sah, dass die Amerikanische Aloe im Alter von 28 Jahren bis zu einer Höhe von 24 Fuß getrieben hat mit 35 Zweigen und 5138 Blüten. Gewürdigt wurde auch der Gärtner (Cultor E. Pein). Auf der Rückseite ist Leipzig dargestellt. Seiner Stadt wünscht Bose ein langes Gedeihen nach dem Motto "So möge auch Leipzig fort und fort blühen". Aus botanischer Sicht passen die Blüte der Agave und ein langes Leben der Stadt eigentlich nicht zusammen, da die Agave bekanntlich unmittelbar nach der Blüte abstirbt. Aus: Hermann Maué & Hilke Steinecke, Historische Darstellungen blühender Agaven, Seite 105/106.

Fast vorzüglich